Was ist eine sozialpädagogische Familienbegleitung (spF)

Zwei Fallbeispiele aus der Praxis

Die Spielgruppenleiterin des 4-jährigen Kevin macht eine Meldung bei der KESB. Das Kind ist nicht sozialisiert. Er ist in der Gruppe nicht tragbar, trägt noch Windeln, spielt nicht mit den anderen Kindern und ist ausser Rand und Band.

Die KESB wird eingeschaltet und es findet eine Anhörung der Familie statt. Die Familie akzeptiert den Vorschlag einer Sozialpädagogischen Familienbegleitung.

Die spF BL in Liestal wird kontaktiert. Martin Spitteler führt ein Erstgespräch mit dem zuständigen Sozialarbeiter und der Familie. Ein Kostenträger übernimmt die anfallenden Kosten, da die Familie nicht in der Lage ist die spF Rechnungen zu bezahlen.

Eine Familienbegleiterin beginnt bei der Familie zu Hause mit der Arbeit und zeigt den überforderten Eltern, wie sie ihren Familienalltag besser strukturieren können. Wie sie in Konfliktsituationen ihrem Kind ohne verbale oder körperliche Gewalt Grenzen setzten können. Die Situation zu Hause und im Kindergarten entspannt sich nach und nach.


Bei Familie F. ist die Pubertät des 15jährigen Benno der Auslöser einer grösseren Familienkrise. Die Eltern fühlen sich von der Schulleitung allein gelassen, weil ihr hyperaktiver Sohn bereits den zweiten Verweis erhalten hat. Der dritte Verweis führt zu einem Schulausschluss. Die Geschwister fühlen sich wegen des Bruders, der die ganze Aufmerksamkeit zu Hause und in der Schule auf sich zieht, ausgestossen. Benno schliesst sich zu Hause in sein Zimmer ein und ist nicht ansprechbar. Die Eltern streiten sich ständig wegen Benno und werden sich nicht einig, welche Konsequenzen das Verhalten des Sohnes nach sich ziehen sollte. Die Schule drängt den Sohn in ein Heim zu geben. Die Geschwister wollen den Spinner loswerden.

Die Eltern wenden sich freiwillig an eine Familienberatungsstelle. Die Beratungsstelle schlägt eine Sozialpädagogische Familienbegleitung vor.

Nach einer Vorabklärung, beginnt der/die Familienbegleiter/in, die Situation zu klären. Sie fördert den Kontakt zwischen Schule und Elternhaus. Sie schlichtet in der Familie und hilft dem Elternpaar einen gemeinsamen Weg zu finden. Sie beruft einen Familienrat ein und vermittelt zwischen den Geschwistern. Es werden klare Regeln ausgehandelt und auch die Konsequenzen festgelegt. Auch hier entspannt sich die Situation nach und nach und eine Heimeinweisung kann umgangen werden.

Zum Glück finanzieren immer mehr Behörden unser kostengünstiges Angebot um mit dieser effektiven Massnahme eine Heimeinweisung zu verhindern.